Werte und Wertewandel

Wertewandel in der Arbeitswelt

Der Wertewandel ist in der Arbeitswelt derzeit ein großes Thema und besonders gut zu erkennen. Aktuell gewinnt Flexibilität immer mehr an Bedeutung. Flexible Handlungsmöglichkeiten werden sowohl von den Mitarbeitenden als auch von Führungskräften erwartet. Statt großer Kontrolle wird eigenständiges und strukturiertes Arbeiten mehr und mehr hervorgehoben. Starre Hierarchien veränderten sich zu flachen Hierarchien. Das Erreichen einer guten Work-Life-Balance und die Selbstverwirklichung stehen im Vordergrund. Durch die Globalisierung und Digitalisierung ist die Vernetzung besonders wichtig. Es wird ständige Erreichbarkeit erwartet. Dadurch steigt allerdings auch die Erwartung einer schnelleren Aufgabenbewältigung und die Komplexität der Aufgaben nimmt zu.

Wenn sich Werte, Normen und Strukturen verändern und durch neue ersetzt werden, spricht man von einem Wertewandel. Dies kann abrupt aufgrund aktueller Ansichten in der Gesellschaft oder als fortlaufender Prozess geschehen. Neue Sichtweisen entwickeln sich, gesellschaftliche Normen verändern sich aufgrund der Geschehnisse in der Außenwelt. Momentan sind dies beispielsweise Themen wie Nachhaltigkeit oder die Pandemie. Dieser Wandel kann für eine kurzfristige Zeit oder auch langfristig geschehen.

Generationenwandel

Früher wurden Kinder stark autoritär erzogen und teilweise in bestimmte Richtungen gelenkt, wohingegen heute die Selbstverwirklichung und Eigenständigkeit Werte sind, die in der Erziehung verfolgt werden. Die „Baby-Boomer“ Generation, die zwischen 1946 und 1964 geboren sind, haben das Wirtschaftswunder nach dem 2. Weltkrieg erlebt und werden oft mit dem Begriff der “Workaholics“ bezeichnet. Für sie steht die Arbeit an erster Stelle. Die Generation X, die zwischen 1965 bis 1979 geboren ist, legt zwar großen Wert auf finanzielle Sicherheit, jedoch wollen sie eine hohe Lebensqualität erreichen. Unabhängigkeit und Eigenständigkeit rücken immer mehr in den Vordergrund. Die Generation Y, die auch “Millenials“ genannt wird, ist zwischen 1980 und 1994 geboren. Sie wachsen mit der Globalisierung und den Anfängen des Internets auf und werden auch “Digital Natives“ genannt. Sie arbeiten gerne in Teams und der Spaßfaktor rückt immer mehr in den Vordergrund. Es ist nun auch wichtig, dass die Arbeit, die man ausführt, Spaß macht. Flexibilität und Freiraum fallen immer mehr ins Gewicht. Die Generation Z, die ab 1995 bis heute geboren wird, wächst als “Digital Natives“ auf, digitale Technologien wie Computer, Smartphones oder Fernseher sind bedeutende Faktoren und in der heutigen Welt ein Muss. Eine effiziente Work-Life-Balance steht im Vordergrund, Privatleben und Beruf werden im besten Fall voneinander getrennt. Das soziale Umfeld und die Freizeit sind wichtige Faktoren, die viel Beachtung finden.

Die verschiedenen Generationen haben also verschiedene Wandel erlebt und sind somit mit unterschiedlichen Werten und Einstellungen geboren, wodurch sich ihre individuellen Erfahrungen gebildet haben. Nun gilt es die unterschiedlichen Erfahrungen miteinander in Einklang zu bringen und für alle Generationen gleichermaßen verständlich zu gestalten.

Wertewandel, Generationenwandel und Gesundheit

Die unterschiedlichen Generationen sollten gleichermaßen in Prozesse und Strukturen einbezogen werden, damit sich niemand ungleich behandelt fühlt. Soziale Ungleichheit oder das Gefühl von Benachteiligung ist ein großer Faktor für Gesundheitsgefährdungen. Es schwächt unser Wohlbefinden und kann unsere psychische Gesundheit beeinträchtigen. Somit können langfristige Probleme wie Macht- und Beziehungskonflikte oder stark autoritäres Verhalten auftreten. Die Gesundheitsförderung in Unternehmen ist in diesem Sinne von entscheidender Bedeutung und wird vor neue Herausforderungen gestellt. Die Lebenserwartung steigt, es wird von uns erwartet auch im höheren Alter länger zu arbeiten und leistungsfähig zu sein. Auch die steigende Bedeutung der Globalisierung und Digitalisierung sowie der demografische Wandel setzt Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen. Bedenken wir die vorher angesprochene steigende Komplexität der Aufgaben, die geforderte schnelle Aufgabenbewältigung und ständige Erreichbarkeit, kann dies zu psychischer Über- oder Belastung führen. Diese Überforderungen können sich dann unter anderem durch Arbeitsbedingte Fehlzeiten auf sich aufmerksam machen.

Generationen-Management im Unternehmen – Vorteile

Generationen-Management kann auch als nachhaltige Unternehmensführung beschrieben werden, es ist Teil des “Diversity“-Management und unterstützt die Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen. Es basiert auf gegenseitiger Wertschätzung, Respekt und Offenheit innerhalb der verschiedenen Altersgruppen. Generationen-Management in Unternehmen zielt darauf ab, die individuellen Stärken und Erfahrungen der Mitarbeitenden zu fördern. Um das zu schaffen, ist Toleranz für ein Umdenken und das Zulassen von neuen Handlungsweisen von Nöten. Generationen-Management fördert das Potenzial eines jeden Individuums. Dafür sind Vernetzung und die richtige Kommunikation essenziell. Es sollte Raum für Austausch geschaffen werden, im besten Falle wird auf etwas gemeinsam hingearbeitet. Durch ein erfolgreiches Generationen-Management können sich die verschiedenen Generationen untereinander organisieren und sich gegenseitig unterstützen. Durch die Erhöhung des Rentenalters verlängert sich die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt immer mehr und gewinnt daher immer mehr an Bedeutung. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit untereinander trägt zum Erfolg eines Unternehmens bei, der richtige Umgang könnte zu einem Wettbewerbsvorteil führen. Unterschiedliche Generationen bringen vielfältiges Fachwissen und diverse Erfahrungen mit sich. Der gegenseitige Austausch führt zu neuen Ideengenerationen.

Die ältere Generation kann von der jüngeren Generation lernen, wenn es um Themen der digitalen Welt geht. Auf der anderen Seite ist die ältere Generation mit Werten wie Disziplin, Arbeitsmoral und Durchhaltevermögen aufgewachsen und besitzt oft an einem großen Repertoire an Erfahrungen. Neue Bildungskompetenzen können sich entwickeln und die unterschiedlichen Generationen können voneinander lernen, was das persönliche Potenzial erhöhen kann. Wenn die Werte unterschiedlicher Generationen berücksichtigt werden, wirkt der Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt attraktiv. Das persönliche Wohlbefinden der Mitarbeitenden steigt und keiner fühlt sich benachteiligt oder ungleich behandelt.

Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Die Bedürfnisse der jeweiligen Altersgruppen sollten im BGM Anwendung finden und berücksichtigt werden. Die verschiedenen Lebensphasen benötigen unterschiedliche und umfangreiche Herangehensweisen. Die Maßnahmen sollten auf die individuellen Bedürfnisse der Generationen ausgerichtet und aufeinander abgestimmt sein. In diesem Kontext ist ein vielfältiges und breit gefächertes Angebot wichtig. Die Sichtweisen und Prioritäten der Generationen unterscheiden sich hinsichtlich der eigenen Zukunft, der Gesundheit und vielen weiteren Faktoren.  Somit sind auch die Erwartungen an BGM-Maßnahmen unterschiedlich. Der jüngeren Generation sind Themen wie Steigerung der Leistungsfähigkeit, Vorbeugung von Erkrankungen wichtig, wohin gehend die ältere Generation eher den Erhalt der Leistungsfähigkeit bis ins Rentenalter und danach vorsieht. Durch spezifische Evaluations-Maßnahmen können die Gesundheitszustände der Mitarbeitenden erfasst werden. Durch Feedback und Reflexion können neue Konzepte zur Zielerreichung erfasst werden. Die Gesundheitsförderung verbessert sich durch BGM-Maßnahmen im Sinne eines erfolgreiches Generationen-Management enorm.

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